Mittwoch, 21. Dezember 2011

Wintersonnenwende, Raunächte und Räuchern

Die WINTERSONNENWENDE

ist eine der heiligsten Sonnenfeiern und findet am 21. Dezember statt. Sie bezeichnet die tiefste Nacht des Jahres - wird deswegen auch MUTTERNACHT, althochdeutsch MODRANECHT, genannt.
In dieser Nacht gebiert die Göttin tief in der  Erde in der stillsten aller Stunden jedes Jahr auf Neue das Sonnenkind.
Diesen Mythos kann man in fast allen Kulturen der Welt wiederfinden. Am deutlichsten manifestiert ist es bei uns in Weihnachten und dem Christuskind.



Es ist die Zeit in der Toten- und Fruchtbarkeitsriten harmonisch ineinandergreifen.
Schon lange vor dem Christentum feierte man in vielen Kulturen zu dieser Zeit die Wiedergeburt der Sonne und des Lichtes,. z.B. im Mithras-Kult und auch in Ägypten durch Isis und die Geburt des Horuskindes. Und immer wieder taucht auch Dionysos auf, der im alten Griechenland als Erlöser und Gott der Fruchtbarkeit und des Wachstums galt. Im römischen Reich wurde die Wintersonnwende dann zum römischen Staatsfeiertag ausgerufen, als Geburtstagsfeier des "sol invictus" - der unbesiegbaren Sonne. Also auch die Idee einer Geburtstagsfeier zur Wintersonnwende war keineswegs eine Erfindung des Christentums.
Die Wintersonnenwende wurde von unseren Vorfahren, den Kelten und den Germanen nicht nur in einer Nacht gefeiert. Die Feier ging eigentlich 12 Nächte lang.
Diese 12 Nächte nannte man auch die Rauhnächte.
Heute beginnt also die Zeit der 12 Raunächte,  die mit dem 6. Jänner endet.
Die erste, der 21.Dezember ist die Nacht der Wintersonnenwende, die letzte, der 6. Jänner, Dreikönig. Die  Sonntage dazwischen und Festtage (außer die Weih-Nacht) sind ausgenommen.Die Nacht der Wintersonnenwende, die Heilige Nacht und die Nacht zum Dreikönigtag sind die großen Raunächte.
Die Raunächte sind die Zeit der Geister und der Seelen. Die Wilde Jagd braust durch die Lüfte , angeführt von Frau Perchta, allerhand Geistwesen kommen zu Besuch und in den Nächten kann man mit den Tieren sprechen. Sollten sie Hausgeister haben, dann stimmen  sie diese mit kleinen Opfergaben wohlwollend fürs nächste Jahr. Es ist die Zeit der Orakel und der Magie – man nennt sie auch Lostage („losen“– was früher soviel wie die Zukunft vorhersagen bedeutete). Auch den Träumen wurde in dieser Zeit viel Bedeutung zugemessen, als Vorhersagen für das nächste Jahr. Ach ja – vergessen sie nicht – in einer Raunacht sollte keine Wäsche auf der Leine hängen bleiben.
Es ist die Zeit in der die modernen Hexen viele Rituale abhalten, wo man gerne mit Räucherwerk durch Haus und Hof geht und andere Schutzriten vollzieht.
Es sind die Nächte in denen man besser nicht hinausgeht, sondern zuhause Ruhe und Einkehr pflegt. Heilkräuter entfalten nun ihre volle Wirkung und werden in Kräuterkissen gefüllt (früher hat man die Strohsäcke neu gefüllt) und man hängt Mistelzweige auf. Der Mistel wird nachgesagt, dass sie Schutz vor Feuer bringt und vor schwarzer Magie (darum wurde sie über die Tür gehängt) und dass sie das Tor zu anderen Welten öffnen kann.

Ein Tipp zum Räuchern:
Zum Schutz gegen schädliche Schwingungen legen sie Wacholderbeeren, Salbei und Beifuß zusammen mit Weihrauch auf die Räucherkohle  (oder die Glut). Auch etwas Fichtenharz und Engelswurz können sie dazugeben. Beginnen sie im Osten des Raumes und schreiten sie über Süden und Westen in den Norden und wieder zur Tür hinaus. Dazu können sie kurze Segenssprüche sprechen oder leise singen.
Wer es gründlich machen will hält sich an folgendes Ritual:
Zur Reinigung gehen Sie dreimal gegen den Uhrzeigersinn die Wohnung/das Gebäude mit dem Räucherwerk ab. Bedanken Sie sich und lassen Sie nicht mehr Notwendiges in Liebe gehen.
Zum Aufbau eines energetischen Schutzes gehen Sie anschließend dreimal im Uhrzeigersinn und füllen dabei die Räume mit Licht und Liebe auf.
Man kann das Räucherritual in jeder Raunacht wiederholen.

Weihrauch ist ein starker atmosphärischer Reiniger,  Wacholder desinfiziert die Raumluft, Fichtenharz duftet köstlich und wirkt keimtötend und wundheilend, Beifuß öffnet das Herz und der Engelwurz sagt man die Kraft nach, alte Kräfte zu transformieren ,die eventuell noch im Haus herumhängen und Tote ins Licht zu führen, jedenfalls wirkt sie immunstärkend und antidepressiv. Salbei ist ein uraltes reinigendes Mittel.

Es ist auch eine gute Zeit um sich mit einem einfachen Ritual zu erden
Stellen Sie sich fest auf die Erde. Atmen Sie mehrmals
tief aus und ein. Stellen sie sich vor, dass von Ihren Füßen viele kleine Wurzeln in die
Erde wachsen und sich dort verankern und dass sich von Ihrem Kopf ein breiter Kanal
zum hellsten göttlichen Licht öffnet. Atmen sie das Licht ein, durch Ihren Körper hindurch tief in die Erde. Nehmen Sie Erdenergie von unten auf und atmen sie sie durch Ihren Körper hinauf ins Licht. Mit diesem kraftvollen Ritual werden sie zum lebendigen Bindeglied zwischen Himmel und Erde.      

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